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Warum ist die WCM-Strategie für KMU absolut notwendig?

30 Juli, 2022

Written by Beat Waldvogel

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Bei Ihrer Kundenstruktur ist Ihnen bewusst, dass eine Risikoverteilung unerlässlich ist. Sie wissen auch, dass dies bei den Lieferanten nicht anders ist. Wer will solche Risiken als Unternehmen oder Betrieb tragen? Eben.
Aber warum tragen viele Unternehmen genau dieses Risiko, wenn es um die Finanzierung geht? KMU verfolgen oft eine Ein-Bank-Strategie. Mit den nicht unbeträchtlichen Risiken.

Was hat das nun mit WCM (Working Capital Management) zu tun?

Wie bei jeder Strategie ist der erste Schritt eine Frage des Risikos. In den meisten Fällen ist das KMU froh, einen Finanzierungspartner zu haben. Die Frage, was passiert, wenn ……. nicht gestellt wird. Gilt hier die gleiche Frage wie im Straßenverkehr, & ich fahre seit 10 Jahren unfallfrei, da wird schon nichts passieren“, oder sollte man sich Gedanken machen und als verantwortungsvoller Unternehmer frühzeitig handeln? Es sollten alternative Möglichkeiten zur traditionellen Bankfinanzierung in Betracht gezogen werden. Dies liegt auch im Interesse des Unternehmens.

Welche Alternativen gibt es zur Bankfinanzierung?

Die Wahl der Alternative fällt auch sinnvollerweise mit der Strategiewahl des Unternehmens zusammen. Es macht einen Unterschied, ob ich als Unternehmen das Wachstum oder die Aktionärsstruktur finanziere, daher ist die Wahl der Finanzierungsvariante wesentlich.

Bei der klassischen Unternehmensfinanzierung sind gängige Varianten als Alternative zum Banklimit die Debitorenfinanzierung oder die Kreditorenfinanzierung (wobei auch hier Anforderungen an die Bonität des Unternehmens gestellt werden).

Neben Banken gibt es verschiedene Kreditvergabeplattformen oder Crowdfunding-Plattformen. Diese stehen jedoch den Banken in Bezug auf die Sicherheiten nahe. Das bedeutet konkret, dass eine entsprechende Bonität nach Basel III vorliegen muss, sonst können diese Plattformen nicht finanzieren. Es ist schwierig, über diese Plattformen zusätzliche Limits zu erhalten.
Die einfachste Form der Finanzierung neben der klassischen Bankfinanzierung ist und bleibt der Verkauf von Forderungen. Unabhängig von Schuldnern oder Gläubigern. Bei diesen Modellen wird die Kreditwürdigkeit an den Schuldnern gemessen. Natürlich stellt sich auch bei dieser Art der Finanzierung die Frage nach der eigenen Kreditwürdigkeit, aber das ist nicht entscheidend.

Was haben alternative Finanzierungsmöglichkeiten gekostet?

Der Nimbus der hohen Kosten ist relativ leicht zu zerschlagen. Natürlich kostet eine Finanzierung Geld. Allerdings sind die Kosten bei den Alternativen auch abhängig von der Bonität des Unternehmens. Das ist normal, man macht es einfach so, Kunden, die schnell und gut zahlen, haben andere Konditionen als notorische Säumige.
In der klassischen Variante der Debitoren- oder Kreditorenfinanzierung gilt ein Wert zwischen 1,5 – 2% des Gesamtvolumens, je nach Umfang der Finanzierung. Diese Kosten relativieren sich jedoch, wenn man sie mit dem ROI und der zusätzlichen Liquidität vergleicht. Der Vorteil dieser Finanzierung ist die Umsatzkongruenz. Rechnet man die Einsparungen im Einkauf hinzu, ist es in den meisten Fällen eine Verbesserung der Zahlen.

Was nützt uns eine alternative Finanzierung?

Liquidität bedeutet einen Vorsprung – das ist uns allen bewusst. Aber nehmen wir ein einfaches Beispiel, um zu zeigen, was dies für ein Unternehmen wirklich bedeutet.

Angenommen, das Unternehmen verfügt über eine zusätzliche Limite von 300’000 CHF, so nutzt es diese nun konsequent zur sofortigen Bezahlung der Gläubiger und erhält damit einen Skonto von 3%. Daraus ergibt sich ein zusätzlicher Ertrag von 108’000 CHF pro Jahr (12 x 3% von 300’000 CHF), abzüglich (beispielhaft gerechnet 3%) ein Nettoertrag von knapp 100’000 CHF.

Neben den zusätzlichen Einnahmen stärken Sie als Unternehmen nun auch die Bindung zu Ihren Lieferanten. Auch bei Ihren Lieferanten werden diejenigen, die schnell und gut zahlen, bevorzugt behandelt oder erhalten vielleicht andere Rabatte.

Neben dem reinen Forderungsverkauf bieten moderne Unternehmen heute auch SCF-Lösungen (Einkaufsfinanzierung) an. Auch hier liegt der Vorteil auf der Hand. Das gesamte Umlaufvermögen wird von diesen Unternehmen finanziert. Da dies bei guten Unternehmen assetbasiert ist, haben Sie alle Trümpfe in der Hand. Ihre Gläubiger werden sofort bezahlt, was Ihnen wiederum bessere Konditionen und meist eine höhere Priorität beim Lieferanten verschafft. Der ROI Ihres Unternehmens verbessert sich nachhaltig und die Frage, wie Sie das nächste Projekt finanzieren, ist gelöst. Die Liquidität bei der Bank wird extrem geschont, da es sich bei diesem Finanzierungsmodell um eine Aktivfinanzierung handelt und der Factor die Arbeit der Bank übernimmt.

Fazit

Eine Überprüfung der Finanzierungsstrategie lohnt sich immer. Arbeiten Sie Alternativen aus, es lohnt sich für das Unternehmen immer, entweder zusätzliche Limits zu haben oder das Risiko zu streuen.